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25. April 2024 | Erstellt von Redaktion Cyberriskmanager.de

Notfallplan für Cyber-Angriff: Was gehört dazu?

Notfallplan Cyber-Angriff

Selbst kleine Unternehmen oder solche aus Branchen, die vermeintlich analog stattfinden, sind heute längst nicht mehr gegen die Bedrohung durch Cyber-Attacken gefeit. Die Digitalisierung durchzieht sämtliche Bereiche unseres Lebens – ob beruflich oder privat. Die zunehmende Abhängigkeit von IT-Systemen macht jedes Unternehmen anfällig für Angriffe, die nicht nur finanzielle Verluste, sondern auch Schäden an Ruf und Vertrauen verursachen können. Dabei müssen die Bedrohungen nicht immer von außen kommen. Auch innerhalb des Unternehmens gibt es viele Fallstricke für die eigene Cyber-Sicherheit. In diesem Kontext ist die Vorbereitung auf mögliche Cyber-Vorfälle entscheidend. Ein effektiver Notfallplan stellt dabei einen wesentlichen Baustein dar, um auf Cyberangriffe schnell und strukturiert reagieren zu können.

Ein umfassender Notfallplan für Cyber-Sicherheit umfasst mehrere Komponenten: Einen Notfallkommunikationsplan, der sicherstellt, dass alle Beteiligten schnell und effektiv informiert werden. Ein Notfallkontaktbuch, das alle relevanten internen und externen Kontakte enthält. Und einen Notfallkoffer mit essentieller Ersatzausrüstung wie Rechnern und Kommunikationsmitteln. Diese Instrumente ermöglichen es einem Unternehmen, im Falle eines Cyberangriffs resilient zu bleiben und potenzielle Schäden zu minimieren.

Im Folgenden werden wir diese Elemente im Detail betrachten und aufzeigen, wie sie effektiv in einem integrierten Notfallplan zusammenspielen können.

Schnell handeln mit einem Notfallkommunikationsplan

Ein effektiver Notfallkommunikationsplan ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass im Falle eines Cyberangriffs alle betroffenen Parteien schnell und klar informiert werden. Dieser Plan legt fest, wer, wann, wie und über welche Kanäle kommuniziert.

Warum brauche ich einen Notfallkommunikationsplan?

Der Notfallkommunikationsplan dient dazu, die Koordination zwischen verschiedenen Teams zu erleichtern und sicherzustellen, dass alle Stakeholder — von Mitarbeitenden über Kundinnen und Kunden bis hin zu Partnerinnen und Partnern — angemessen informiert sind. Ziel ist es, Verwirrung zu minimieren und eine schnelle Wiederherstellung der Betriebsfähigkeit zu ermöglichen.

Anleitung zur Erstellung

Wie sollte man bei der Erstellung eines Notfallplans vorgehen? Welche Informationen gilt es zu sammeln und festzuhalten? Wir haben die wichtigsten Schritte für Sie aufgeführt:

  1. Stakeholder identifizieren: Bestimmen Sie, wer in einem Notfall informiert werden muss. Dazu gehören interne Teams, externe Partner, Investoren und Kunden.
  2. Kommunikationskanäle festlegen: Wählen Sie die geeigneten Kanäle aus, um Ihre Zielgruppen zu erreichen. Dies kann E-Mail, SMS, Intranet und soziale Medien umfassen, abhängig von der Dringlichkeit und Reichweite der Information.
  3. Nachrichten vorbereiten: Entwickeln Sie vorformulierte Nachrichten für verschiedene Szenarien, die schnell angepasst und versendet werden können. Dies spart wertvolle Zeit im Krisenfall.
  4. Verantwortlichkeiten zuweisen: Legen Sie fest, wer für die Kommunikation in verschiedenen Situationen verantwortlich ist. Dies umfasst das Management, die IT-Abteilung und die Kommunikationsabteilung.
  5. Regelmäßige Überprüfungen und Übungen: Testen Sie den Kommunikationsplan regelmäßig durch Übungen, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten wissen, was im Ernstfall zu tun ist und dass der Plan aktuell bleibt.

Wichtige Stakeholder erreichen durch ein Notfallkontaktbuch

Ein gut gepflegtes Notfallkontaktbuch ist eine unerlässliche Ressource für jede Krisensituation, insbesondere bei Cyberangriffen. Es enthält alle wesentlichen Kontaktdaten, die benötigt werden, um schnell und effizient auf den Vorfall reagieren zu können. Es stellt sicher, dass alle relevanten Parteien zügig erreicht und in die Lösung der Krise einbezogen werden können. Verzögerungen, die durch das Suchen nach Kontaktdaten entstehen können, werden effizient reduziert. Welche Kontakte gehören in eine solche Sammlung?

  1. Interne Kontakte: Listen Sie alle Schlüsselpersonen innerhalb Ihrer Organisation auf, einschließlich IT-Sicherheitsteams, Geschäftsführung, Rechtsabteilung und Kommunikationsabteilung.
  2. Externe Kontakte: Fügen Sie wichtige externe Stakeholder hinzu wie IT-Supportdienste, externe Sicherheitsberater, Strafverfolgungsbehörden, Regulierungsbehörden und wichtige Lieferanten.
  3. Aktualisierung und Zugänglichkeit: Das Kontaktbuch sollte regelmäßig aktualisiert und sowohl digital als auch in physischer Form sicher aufbewahrt werden. Stellen Sie sicher, dass die Personen, die es im Notfall benötigen, jederzeit darauf zugreifen können.
  4. Schulungen: Schulen Sie Ihr Personal in der Nutzung des Notfallkontaktbuchs, damit im Ernstfall jeder weiß, wie und wann Kontakte zu benachrichtigen sind.

Trotz Cyber-Angriff handlungsfähig sein Dank eines Notfallkoffers

Wenn ein Unternehmen zum Ziel eines Cyber-Angriffs wurde, können dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch CEO und Co. vielleicht nicht mehr auf ihre Rechner zugreifen. Auch Kontaktwege aus dem Unternehmen sind dann hochsensibel. Es müssen neue Wege der Kommunikation her und neue Geräte zur Weiterführung der Unternehmensgeschäfte bereitgestellt werden.

Ein Notfallkoffer ist ein vorbereitetes Set an Ausrüstung und Materialien, das speziell dafür entwickelt wurde, im Falle eines Cyberangriffs oder anderen Notfalls schnell reagieren zu können. Die sorgfältige Zusammenstellung eines solchen Koffers kann die Ausfallzeiten minimieren und die Wiederherstellung beschleunigen.

Wesentliche Hardware und Software, die benötigt wird, um IT-Systeme und Kommunikationsfunktionen in einer Notsituation aufrechtzuerhalten, und daher Teil des Notfallkoffers sein können, sind:

  • Ersatzrechner und -telefone: Diese ermöglichen die Fortführung der Arbeit, während die Hauptsysteme möglicherweise noch kompromittiert sind.
  • Ersatzserver: Bereitstellung von Backup-Servern, um kritische Dienste schnell wiederherzustellen.
  • Wichtige Software und Sicherheitswerkzeuge: Enthält Software zur Diagnose und Behebung von Sicherheitsproblemen sowie zur Wiederherstellung verlorener Daten.
  • Dokumentation und Anleitungen: Handbücher und Anweisungen für die schnelle Inbetriebnahme und Fehlerbehebung der Ersatzausrüstung.

Der Inhalt des Notfallkoffers sollte regelmäßig überprüft und aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass alle Geräte und Softwarekomponenten funktionsfähig und auf dem neuesten Stand sind. Gelagert werden sollte er an einem sicheren, aber zugänglichen Ort, der allen relevanten Personen bekannt ist.

Fazit: Darum lohnt sich die Investition in einen Notfallplan

Die Erstellung und Aufrechterhaltung eines robusten Notfallplans sind heute für jedes digitale Unternehmen Ära von entscheidender Bedeutung. Dieser umfasst, wie oben angeführt, nicht nur technische Tools und Ausrüstungen wie den Notfallkoffer, sondern auch klare Kommunikationsrichtlinien und regelmäßige Übungen, um die Vorbereitung auf Cyberangriffe zu optimieren. Ist es zwar erst einmal aufwendig, einen solchen Notfallplan für Cyberangriffe aufzustellen, ist dies vor allem eine Investition in die Zukunftssicherheit Ihres Unternehmens. Es ermöglicht Ihnen, auf Bedrohungen vorbereitet zu sein und im Ernstfall schnell und effizient zu handeln, um Schäden zu minimieren und den normalen Betrieb schnellstmöglich wiederherzustellen.

Da sich die Cyberbedrohungslandschaft ständig ändert, müssen auch die Notfallpläne regelmäßig überarbeitet und aktualisiert werden, um den neuesten Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Dies umfasst die Einbindung neuer Technologien, Prozesse und Schulungen, die auf den neuesten Bedrohungsszenarien basieren.

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