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02. Mai 2024 | Erstellt von Redaktion Cyberriskmanager.de

Release- und Update-Management – Die Grundlage einer sicheren IT-Landschaft

Darstellung von Computern, die durch Patch- und Update Management sicherer sind

Release- und Update Management ist in der heutigen digitalen Welt, in der Technologie für Unternehmen immer wichtiger wird, von zentraler Bedeutung für die Sicherheit ihrer IT-Infrastruktur. Durch ein wirksames Management von Patches und Updates können Cyber-Security-Maßnahmen verbessert und Risiken reduziert werden, da sie dazu beitragen, Sicherheitslücken zu beheben und mögliche Angriffsvektoren für Cyberkriminelle zu verringern.

Hersteller veröffentlichen Softwareaktualisierungen, die als Patches oder Updates bezeichnet werden, um Sicherheitsprobleme zu lösen, Softwarefehler zu beheben und neue Funktionen bereitzustellen. Zudem veröffentlicht das Computer Emergency Response Team für Bundesbehörden (CERT des Bundes) ebenfalls immer wieder Warnungen und Hinweise in Bezug auf aktuelle Sicherheitsrisiken und Update-Empfehlungen. Diese Aktualisierungen sind sehr wichtig, da Cyberkriminelle oft veraltete oder ungepatchte Systeme angreifen, um an vertrauliche Daten zu gelangen oder Schäden zu verursachen. Dies kann zu erheblichen finanziellen Verlusten, Reputationsrisiken und rechtlichen Konsequenzen führen.

Kernprozesse eines effektiven Patch- und Update Managements

Ein effektives Patch- und Update Management umfasst mehrere wichtige Schritte und muss strukturiert aufgesetzt sein:

  1. Identifizierung von Schwachstellen: Unternehmen müssen kontinuierlich ihre Systeme und Software auf Schwachstellen überwachen. Dies kann durch regelmäßige Vulnerability Scans oder die Nutzung von weiteren Sicherheitsprogrammen erfolgen, um potenzielle Risiken zu identifizieren. Initial kann auch ein sogenannter Penetration Test erfolgen.
  2. Priorisierung: Nicht alle Patches sind gleich wichtig. Unternehmen sollten die verfügbaren Patches priorisieren, basierend auf der Schwere der Schwachstellen und dem potenziellen Risiko für das Unternehmen. Kritische Sicherheitsupdates sollten sofort eingespielt werden, während weniger dringende Aktualisierungen in einem geplanten Zeitrahmen implementiert werden können.
  3. Testen: Bevor Patches in Produktionsumgebungen eingespielt werden, ist es wichtig, sie gründlich zu testen, um sicherzustellen, dass sie keine negativen Auswirkungen auf die Systemstabilität oder die Funktionalität der Anwendungen haben. Hier empfiehlt es sich im Vorfeld einen Testplan (Runbook) zu erstellen und ggf. auch eine Test-Umgebung zu nutzen.
  4. Bereitstellung: Sobald die Patches verifiziert wurden, sollten sie schnell und methodisch auf allen betroffenen Systemen und Geräten angewendet werden. Automatisierte Patch-Management-Systeme können dabei unterstützen, den Prozess zu beschleunigen und sicherzustellen, dass keine wesentlichen Updates vernachlässigt werden.
  5. Überwachung und Compliance: Nach der Bereitstellung müssen Unternehmen und Organisationen ihre Systeme kontinuierlich überwachen, um sicherzustellen, dass alle Patches ordnungsgemäß installiert wurden und funktionieren. Dies ist auch wichtig, um sicherzustellen, dass die Systeme den Compliance-Anforderungen entsprechen. Hierzu bieten sich auch externe Dienstleister an, die durch ein proaktives Monitoring der Systeme hier unterstützen können.

Regelmäßige Updates und das sorgfältige Management von Software-Releases sind nicht nur technische Notwendigkeiten, sondern auch strategische Entscheidungen, die den Schutz und die Effizienz unserer digitalen Ökosysteme sicherstellen. Vernachlässigung in diesem Bereich öffnet Tür und Tor für Sicherheitsverletzungen, die verheerende Folgen haben können.

Profilbild Professor Dr. Simon Rüsche
Prof. Dr. Simon F. Rüsche, Leiter der Arbeitsgruppe ITK-Infrastrukturen und -Dienste an der Hochschule Bochum

Die Rolle von Mitarbeitern und vertrauenswürdigen Partnern

Eine sinnvolles Release- und Update Management erfordert jedoch nicht nur technologische Maßnahmen, sondern auch eine organisatorische Kultur, die Sicherheit priorisiert. Mitarbeiter müssen für die Bedeutung von Patches und Updates sensibilisiert werden und sicherstellen, dass sie regelmäßig durchgeführt werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Partnern und Lieferanten, um sicherzustellen, dass auch Drittanbietersoftware und -systeme regelmäßig aktualisiert werden. Hier empfiehlt es sich mit externen Dienstleistern zusammen zu arbeiten, die das proaktive Monitoring sowie das sogenannte Release- und Update Management sicherstellen.

Fazit

Das Release- und Update Management ist ein wesentlicher Aspekt einer umfassenden Cybersecurity-Strategie. Unternehmen und Organisationen müssen darauf achten, dass sie über eindeutige Prozesse, Ressourcen und Technologien verfügen, um Schwachstellen zu erkennen, Patches nach Dringlichkeit einzuspielen und ihre IT-Infrastruktur und deren Anwendungen und Dienste durchgängig zu sichern. So können sie effizient die stetig zunehmende Gefahr von Cyberangriffen abwehren und ihre vertraulichen Daten sowie ihre geschäftskritischen Systeme schützen.

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