Zurück zur Übersicht
15. Februar 2024 | Erstellt von Redaktion Cyberriskmanager.de

Cybersicherheit in Deutschland: Ein entscheidender Schritt über die 10-Milliarden-Euro-Marke

Deutschland erwacht aus der „Uns passiert schon nichts“-Lethargie was Cyber-Sicherheit angeht. Behörden und Wirtschaft planen massive Investitionen, wie aus einer Mitteilung des Branchenverbands Bitkom auf Grundlage von Daten des Marktforschungsinstituts IDC hervorgeht. Demnach werden die Ausgaben für IT-Sicherheit im Jahr 2024 um 13,1% auf rund 10,5 Milliarden Euro wachsen. Damit steht Deutschland an einem Wendepunkt. Denn diese Zahlen übertreffen die Wachstumsraten in anderen Regionen Europas und der Welt, was die ernsthafte Haltung Deutschlands gegenüber der Bedrohung durch Cyberangriffe unterstreicht. Die Cybersicherheitskonferenz in München, die als Plattform für Diskussionen und Austausch über Strategien und Managementkonzepte dient, spielt eine zentrale Rolle in diesem Kontext.

Der Grund für diese Aufwachen dürften die massiven Cyber-Attacken der vergangenen Wochen und Monate gewesen sein, die allen Beteiligten klar gemacht haben, wir dringend Handlungsbedarf besteht. Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst betont die Notwendigkeit, dass Unternehmen und Behörden sich angemessen vorbereiten und in Hard- und Software sowie in eine resiliente Infrastruktur investieren. Die Bedeutung einer engen Kooperation zwischen Behörden und der Wirtschaft wird ebenfalls hervorgehoben, um eine effektive Verteidigung gegen Cyberbedrohungen zu gewährleisten.

„Cyberattacken sind aktuell eine der größten Bedrohungen für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft. Umso wichtiger ist, dass sich Unternehmen und Behörden vorbereiten und entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen. Dazu gehören auch Investitionen in entsprechende Hard- und Software und eine resiliente Infrastruktur. Vor dem Hintergrund zunehmender weltweiter geopolitischer Spannungen müssen deutsche Unternehmen besser vorbereitet sein.“

 

Bitkom Cybersicherheit Deutschland
Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst

Investitionen vor allem in Sicherheits-Software geplant

Der Fokus liegt vor allem auf der Investition in Sicherheits-Software, die in Deutschland mit einem erwarteten Anstieg von 16,9% auf 5,2 Milliarden Euro den größten Zuwachs verzeichnet. Auch die Ausgaben für Dienstleistungen rund um IT-Sicherheit sollen um 12,0% auf 4,4 Milliarden Euro steigen. Dies unterstreicht die zunehmende Bedeutung von Cyberresilienz und die Notwendigkeit, IT-Systeme gegen Angriffe zu wappnen und im Falle eines erfolgreichen Angriffs die negativen Auswirkungen zu minimieren.

Die sich wandelnde Landschaft der Cyberkriminalität, die Professionalisierung von Cyberkriminellen und die steigende Anzahl von Software-Schwachstellen erfordern eine kontinuierliche Anpassung und Verbesserung der Cybersicherheitsstrategien. Die Bedeutung von generativer KI, sowohl als Werkzeug für Innovationen als auch als potenzielles Risiko, zeigt die Komplexität der aktuellen Cybersicherheitslandschaft. Die Auswirkungen globaler geopolitischer Ereignisse, wie der Ukraine-Krieg, auf die IT-Sicherheitslage sind ebenso Teil der Diskussion und erfordern eine angepasste Reaktion auf neue Bedrohungsformen. Daher sind die Bemühungen auch nicht auf Deutschland beschränkt.

Stärkere internationale Zusammenarbeit von Behörden angestrebt

In ganz Europa und auch weltweit sehen wir ähnliche Bemühungen zur Stärkung der Cybersicherheit, mit Partnerschaften, die darauf abzielen, die Sicherheitslage zu verbessern und die Kapazitäten zur Abwehr von Cyberbedrohungen zu erweitern. Die Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union Agentur für Cybersicherheit (ENISA) und der US Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (CISA) beispielsweise zielt darauf ab, Best Practices auszutauschen und die situative Wahrnehmung zu verbessern.

Diese Entwicklungen zeigen, dass sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene erhebliche Anstrengungen unternommen werden, um der wachsenden Bedrohung durch Cyberangriffe entgegenzuwirken. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf der technologischen Aufrüstung, sondern auch auf der Schaffung einer Kultur der Zusammenarbeit und des Informationsaustauschs zwischen verschiedenen Stakeholdern.

Schon für unseren Newsletter angemeldet?

Aktuellstes Wissen über Cyberriskmanagement direkt ins Postfach!

Für Newsletter anmelden