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22. Juli 2024 | Erstellt von Redaktion Cyberriskmanager.de

Vorbereitung auf ein IT-Audit: Was Unternehmen wissen müssen

It-Audit

Viele Unternehmensprozesse finden heute online statt. Von einfachen Absprachen per Mail bis hin zu Softwarelösungen mit vielfältigen Schnittstellen zu anderen Programmen, in denen mit wichtigen Daten gearbeitet wird. Damit das reibungslos möglich ist, sollte die Unternehmens-IT unbedingt auf dem neuesten Stand sein – und außerdem sicher. Denn die verwendeten Daten sind nicht nur für Unternehmen und die Durchführung ihrer alltäglichen Prozesse essenziell, sondern auch interessant für Cyber-Kriminelle. Zur Gewährleistung von Aktualität und Sicherheit können Unternehmen ein IT-Audit vornehmen. Ein solches finden Sie in Form eines schnell durchzuführenden Self-Audits auch auf unserer Website. Doch wie sollten sich Betriebe auf ein ausführliches IT-Audit vorbereiten? Und was genau wird dabei eigentlich unter die Lupe genommen? Die wichtigsten Informationen haben wir für Sie im Artikel zusammengetragen.

Was ist ein IT-Audit?

Ein IT-Audit ist eine Überprüfung und Beurteilung der IT-Systeme und Prozesse eines Unternehmens. Dabei werden zum Beispiel deren Wirksamkeit, Sicherheit und die Einhaltung von Industriestandards beurteilt. Damit man eine korrekte und objektive Bewertung erhält, ist es sinnvoll, sich an einen externen und unabhängigen Auditor zu wenden. Dieser überprüft, ob sich ein Unternehmen vor Cyber-Bedrohungen schützen kann. Ziel des IT-Audits ist es, Schwachstellen zu identifizieren und potenzielle Risiken aufzudecken.

Jede Automatisierung kommt mit unvorhergesehenen Gefahren. Und wenn diese Gefahren persönliche Daten betreffen, wird es teuer. Wer Schadensersatzforderungen und Bußgelder vermeiden will, sollte auf ein IT-Prüfsiegel setzen. Umfassende Analysen und Risikomanagementstrategien machen Ihr System dabei so wasserfest wie möglich. Bei der Risikoabschätzung kann auch eine erfahrene Kanzlei helfen.

Autorenbild Christian Solmecke
Christian Solmecke

Wichtige Standards und Rahmenwerke

Unternehmen sollten sich mit den gängigen Standards und Rahmenwerken vertraut machen, die bei IT-Audits häufig zugrunde gelegt werden:

  • ISO/IEC 27001: Ein international anerkannter Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS).
  • IT-Grundschutz des BSI: Ein vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickeltes Rahmenwerk, das konkrete Maßnahmen zur IT-Sicherheit beschreibt.
  • COBIT (Control Objectives for Information and Related Technologies): Ein Rahmenwerk zur IT-Governance und Management.

Vorbereitung auf das IT- Audit

Eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend für ein erfolgreiches IT-Audit. Zunächst sollten Unternehmen dazu ihre gesamte Dokumentation überprüfen. Alle relevanten Dokumente, Richtlinien und Protokolle müssen auf dem neuesten Stand und vollständig sein, um sicherzustellen, dass die IT-Systeme den aktuellen Anforderungen entsprechen.

Mitarbeiterschulungen

Mitarbeiterschulungen spielen ebenfalls eine zentrale Rolle. Durch gezielte Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen können Mitarbeiter hinsichtlich der IT-Sicherheitsrichtlinien und -verfahren auf den neuesten Stand gebracht werden. Diese Schulungen sollten regelmäßig stattfinden, um das Bewusstsein für IT-Sicherheit im Unternehmen zu stärken. Hier können Mitarbeitende auch auf die IT-Audits und die Kommunikation mit Auditoren vorbereitet werden.

IT-Audit
Quelle: Bild von DC Studio auf Freepik

Interne Audits & Audit-Plan

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Durchführung interner Audits. Regelmäßige interne Audits helfen dabei, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Dabei sollten alle IT-Systeme und -Prozesse sorgfältig überprüft und dokumentiert werden, um eine solide Grundlage für das externe IT-Audit zu schaffen. So lernen außerdem die Mitarbeiter, auf was es bei einem Audit wirklich ankommt.

Zusätzlich sollten Unternehmen einen detaillierten Audit-Plan erstellen, der alle Aspekte des Audits abdeckt. Dieser Plan sollte klare Ziele und Erwartungen definieren, den Zeitrahmen und die Verantwortlichkeiten festlegen und sicherstellen, dass alle notwendigen Ressourcen bereitgestellt werden. Es ist auch ratsam, eine Liste potenzieller Fragen und Themen zu erstellen, die während des Audits besprochen werden könnten. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, sich gezielt auf mögliche Problemfelder vorzubereiten und entsprechende Antworten und Lösungen parat zu haben.

Schließlich sollte das Unternehmen sicherstellen, dass alle beteiligten Abteilungen und Mitarbeiter über den Ablauf des Audits informiert sind und wissen, welche Rolle sie dabei spielen. Eine klare Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen ist entscheidend, um das Audit effizient und erfolgreich durchzuführen.

Mit diesen Vorbereitungsmaßnahmen können Unternehmen sicherstellen, dass sie gut auf ein IT-Audit vorbereitet sind und eventuelle Schwachstellen rechtzeitig identifizieren und beheben können.

Risikomanagement

Ein effektives Risikomanagement ist ein wesentlicher Bestandteil der Vorbereitung auf IT-Audits. Der erste Schritt besteht darin, potenzielle Risiken und Bedrohungen für die IT-Systeme zu identifizieren. Dies umfasst die Analyse interner und externer Gefahrenquellen, wie zum Beispiel Cyber-Angriffe, Datenverlust oder Systemausfälle. Eine umfassende Risikoanalyse hilft, ein vollständiges Bild der Bedrohungslage zu erhalten und gezielt Maßnahmen zur Risikominimierung zu entwickeln. Nach der Identifikation der Risiken sollten diese bewertet und priorisiert werden. Hierbei werden die identifizierten Risiken nach ihrer Wahrscheinlichkeit und den potenziellen Auswirkungen auf das Unternehmen eingestuft. Diese Bewertung ermöglicht es, die kritischsten Risiken zu erkennen und sich auf deren Bewältigung zu konzentrieren.

Identifikation von Risiken: Ermitteln Sie potenzielle Risiken und Bedrohungen für Ihre IT-Systeme.

Bewertung und Priorisierung: Bewerten Sie die identifizierten Risiken nach ihrer Wahrscheinlichkeit und potenziellen Auswirkungen.

Maßnahmenplan: Entwickeln Sie Maßnahmen zur Risikominimierung und stellen Sie sicher, dass diese Maßnahmen umgesetzt werden.

Anschließend kann ein Maßnahmenplan entwickelt werden. Dieser Plan sollte konkrete Schritte zur Risikominimierung enthalten und sicherstellen, dass diese Maßnahmen konsequent umgesetzt werden. Dazu gehören technische Maßnahmen wie Sicherheitsupdates und Patches, organisatorische Maßnahmen wie die zuvor bereits genannten Schulungen und Sensibilisierung der Mitarbeiter sowie prozessuale Maßnahmen wie die Implementierung von Sicherheitsrichtlinien und -verfahren.

Darüber hinaus ist es wichtig, regelmäßige Überprüfungen und Aktualisierungen des Risikomanagements durchzuführen. Da sich Bedrohungslagen und Technologien ständig weiterentwickeln, muss auch das Risikomanagement kontinuierlich angepasst und verbessert werden. Regelmäßige Tests und Audits können helfen, die Wirksamkeit der implementierten Maßnahmen zu überprüfen und eventuelle Schwachstellen frühzeitig zu erkennen. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Risikomanagements ist die Kommunikation. Alle Mitarbeiter sollten über die identifizierten Risiken und die geplanten Maßnahmen informiert werden. Dies schafft ein Bewusstsein für die Bedeutung der IT-Sicherheit und fördert eine Kultur der Verantwortung und Wachsamkeit innerhalb des Unternehmens.

Technische Vorbereitungen

Technische Aspekte spielen eine zentrale Rolle bei IT-Audits und sind entscheidend für den Schutz der IT-Infrastruktur. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die regelmäßige Aktualisierung und Patchen aller Systeme. Sicherheitsupdates müssen zeitnah eingespielt werden, um bekannte Schwachstellen zu schließen und das Risiko von Angriffen zu minimieren.

Darüber hinaus sollten strikte Zugriffskontrollen implementiert werden. Dies bedeutet, dass nur autorisierte Personen Zugang zu sensiblen Daten und Systemen haben dürfen. Die Implementierung von Rollen- und Berechtigungskonzepten stellt sicher, dass jeder Mitarbeiter nur die Zugriffsrechte erhält, die er für seine Aufgaben benötigt. Dies reduziert die Gefahr von internen Sicherheitsverletzungen erheblich.

Zusätzlich sind regelmäßige Backups essenziell, um Datenverluste zu vermeiden und die Datenintegrität zu gewährleisten. Backups sollten automatisiert und an sicheren Orten aufbewahrt werden, die gegen physische und virtuelle Bedrohungen geschützt sind. Zusätzlich sollten regelmäßige Tests der Wiederherstellungsprozesse durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass Daten im Ernstfall schnell und vollständig wiederhergestellt werden können.

Externe Unterstützung

Falls notwendig, sollten Unternehmen externe Experten hinzuziehen, um die Vorbereitung und Durchführung von IT-Audits zu unterstützen. Externe Berater bringen oft wertvolles Fachwissen und Erfahrungen mit, die über die internen Ressourcen hinausgehen. Sie können bei der Identifizierung von Schwachstellen und der Entwicklung von Lösungen helfen, die spezifisch auf die Bedürfnisse und Risiken des Unternehmens zugeschnitten sind.

IT-Audit
Quelle: Bild von snowing auf Freepik

Keine Angst vor Beanstandungen

Ist der Auditor im Haus, halten viele Unternehmen dies in ihrer Kommunikation eher zurück. Sie haben Sorge, dass Beanstandungen auftreten. Dies ist jedoch nicht unbedingt etwas Schlechtes. Ein IT-Audit endet nur in den wenigsten Fällen ohne Befund und das ist auch gar nicht das Ziel. Denn die Beurteilung soll vor allem dazu genutzt werden, das Unternehmen und dessen IT zu optimieren und das geht schließlich nur, wenn Verbesserungspotenzial gefunden wird. Diese Optimierungen können dann auch gegenüber Kunden, Partnern und Mitarbeitern offen und transparent kommuniziert werden – und machen bei ihnen einen guten Eindruck und können das Vertrauen stärken. Ein proaktiver Umgang mit Risiken zeigt, dass das Unternehmen sich seiner Verantwortung bewusst ist und alles daransetzt, die Sicherheit und Integrität seiner IT-Systeme zu gewährleisten.

Dennoch sollten die Beanstandungen im besten Fall natürlich minimal sein. Mit der richtigen Vorbereitung ist das kein Problem. Folgende Fehler sollten aber unbedingt vermieden werden:

1. Der Prüfer weiß mehr über die Unternehmenstechnik als sie selbst

2. Sie nutzen keine Automatisierung

3. Sie reagieren nach dem Audit nicht schnell genug

4. Mitarbeitende sind auf Audits nicht vorbereitet

5. Sie betrachten Auditoren als Gegner, nicht als Partner

Nach dem IT-Audit

Ist das Audit beendet, erhalten die geprüften Unternehmen einen ausführlichen Audit-Bericht, den sie dann im Detail durchgehen und analysieren sollten. Im Anschluss gilt es, die empfohlenen Maßnahmen umzusetzen. Der Bericht enthält etwa Informationen über die während des Audits identifizierten Schwachstellen und Risiken sowie Vorschläge zur Verbesserung der IT-Sicherheit. Es ist wichtig, diese Empfehlungen ernst zu nehmen und schnellstmöglich umzusetzen, um die Sicherheit und Effizienz der IT-Systeme zu erhöhen.

Es sollte ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess implementiert werden, um zukünftige Risiken zu minimieren und die IT-Sicherheit dauerhaft zu erhöhen. Dies bedeutet, dass IT-Sicherheitsmaßnahmen nicht nur einmalig umgesetzt, sondern regelmäßig überprüft und angepasst werden müssen. Änderungen in der Bedrohungslage, neue Technologien und veränderte Geschäftsanforderungen sollten in diesen Prozess einfließen, um die IT-Sicherheit stets auf dem neuesten Stand zu halten.

Quelle Titelbild: Bild von vecstock auf Freepik

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